Detaillierte Infos zu einigen Themen im Bereich Kleintiere
Allgemeines
In gefährlichen Situationen Angst zu haben, ist normal und für Mensch und Tier ein natürliches und zweckmässiges Verhalten. Übertriebene Reaktionen sind in dieser Hinsicht aber unerwünscht. Dem Tier kann die Ungefährlichkeit eines Ereignisses nicht erklärt werden, deshalb können wir es nur durch Gewöhnungsmassnahmen veranlassen, sich nicht mehr resp. weniger zu fürchten. Angst kann sowohl eine angeborene wie auch eine erworbene Reaktion auf Ungewohntes sein. Dem Hund ist die Sicherheit seines Rudels die größte Beruhigung. Das heisst für Sie: Strahlen Sie in jedem Fall Ruhe und Sicherheit aus. Ihr Hund spürt, wenn Sie Angst um ihn haben oder unsicher sind. Hilfreich sind dabei Gedanken wie: Wir werden es alle überleben, es geht vorbei und es dauert auch nur höchstens eine halbe Stunde.
Die Überwindung der Angst besteht in jedem Fall darin, dass der Hund allmählich an die Geräusche gewöhnt wird, die ihm Angst bereiten („Desensibilisierung“). Durch immer stärkere Reize wird der Hund schrittweise seine Verhaltensstörung verlieren. Das erfolgreiche Abgewöhnen geht mit einer Belohnung einher (Verabreichen von Leckerbissen). Diese Belohnung soll den Hund in eine positive Grundstimmung versetzen (Gegenkonditionierung). Passen Sie aber auf, dass Sie nicht den Angstzustand belohnen (erst Belohnen wenn der Hund sich hinlegt oder auf ein Kommando gehorcht, dass Sie ihm geben). Während eines Unwetters oder während eines Feuerwerkes kommen die Hunde in der Regel zu ihren Besitzern, um getröstet zu werden. Die Besitzer versuchen dann, durch verstärkte Zuneigung den Hund zu beruhigen. Diese Zuneigung verstärkt jedoch die Angstreaktion, der Hund empfindet die Streicheleinheiten als Belohnung für sein Verhalten. (Körperliche Bestrafung ist natürlich ebenfalls nicht sinnvoll). Die zweckmässige Reaktion des Hundebesitzers besteht darin, Gewitter (Lärm) und Angst des Hundes möglichst zu ignorieren. Bieten Sie Ihrem Hund schon einige Tage vor dem Lärmereignis eine "Ersatzhöhle" an (Box, Kiste, mit Tischdecken bis Boden bedeckter Tisch), in die er sich zurückziehen kann. Stellen Sie diese Box in eine sichere Ecke des Zimmers.
Praktisches Vorgehen des Desensibilisierens
1. Aufnahmen von Gewittergeräuschen oder Feuerwerkslärm machen (Radio, Hörspielen, Fernsehen, Natur)
2. Liegt der Hund einige Minuten ruhig in der Stube, wird er mit einem Leckerbissen (z.B. Knochen) belohnt und in positive Grundstimmung versetzt.
3. Gewitterlärm wird zunächst leise und bei jeder weiteren „Sitzung“ etwas lauter abgespielt. Während eines Unwetters (Feuerwerks) sollte sich der Hund in einem abgedunkelten Raum aufhalten, beruhigende Musik sollte abgespielt werden und der Hund sollte möglichst abgelenkt werden (Knochen, Spiel). Auch hier ist zu beachten, dass man den Angstzustand nicht belohnt/verstärkt.
Medikamente
Bei der Bekämpfung von übermässiger Angst können
verschiedene Medikamentengruppen eingesetzt werden:
- Beruhigungsmittel
- Anxiolytika/Antidepressiva
- homöopathische Medikamente
- pflanzliche Medikamente
- entspannende Pheromone
- Ergänzungsfuttermittel
- Thundershirt
Beruhigungsmittel
Beispiele: Valium®, Sedalin®, Calmivet®, Aphenylobarbit® Sie sollten eher für einzelne Gelegenheiten in Betracht gezogen werden wie: 1. August, Neujahr, heftiges Gewitter. Sie haben auch nur einen Effekt, der einige Stunden anhält.
Die Wirkung auf das einzelne Tier ist nicht genau voraussehbar, deshalb ist ein Ausprobieren der Medikamente (Wirkung, Dosierung) meistens unumgänglich. Falls das eine Medikament bei einem Individuum nicht resp. nicht genügend wirkt, kann ein anderes Medikament ausprobiert werden. Die Dauer und der Grad der Beruhigung ist meistens dosisabhängig. Vorsicht ist geboten bei älteren Tieren oder Tieren mit bekannter Herz- Kreislaufschwäche.
Anxiolytika / Antidepressiva
Beispiele: Selgian®, Clomicalm®
Medikamente dieses Typs müssen über längere Zeit gegeben werden (Wochen) und können bei der Angewöhnung an unschädliche Reize (wie Lärm) gute Dienste leisten. Oft können die Medikamente nach und nach schwächer dosiert und schliesslich abgesetzt werden.
Trotz Medikamentengabe sollte das „Training an den Lärm“, wie beschrieben nicht vernachlässigt werden!
Komplementäre Behandlungen, Phytotherapie
homöopathische Medikamente, pflanzliche Medikamente)- Hopfen-Eschscholtzia wirken als milde Beruhigungsmittel. Die Wirkung tritt erst nach mindestens 2-wöchiger Verabreichung ein.
- Passionsblume, Hopfen
- Bachblüten
- Hanföl: https://tierfutter-onlineshop.ch/182-sparrow-petcb...
- Baldrian: https://tierfutter-onlineshop.ch/175-pet-remedy
Entspannende Pheromone
Beispiele: für den Hund Adaptil, für die Katze Feliway (gibt es in Halsband, Spray, Zerstäuber) Diese Medikamente sind eine synthetische Nachbildung eines natürlichen Beruhigungspheromons für die Katze oder den Hund und vermittelt Vertrauen, Ruhe und Sicherheit.
Adaptil: https://tierfutter-onlineshop.ch/adaptil/832-1014-...
Feliway: https://tierfutter-onlineshop.ch/150-feliway
Ergänzungsfuttermittel
Beispiele: Zylkene®
Zylkene ist ein Ergänzungsfuttermittel, das dank eines natürlichen Milchproteins Hunden und Katzen hilft, stressige Situationen entspannt zu durchleben. Da Zylkene ein Produkt aus Milch ist, ist es für Hunde und Katzen sehr schmackhaft und wird gerne genommen. Das Empfinden des Tieres nach der Gabe von Zylkene ist vergleichbar mit dem Effekt, der nach dem Säugen eines Babys eintritt: äußerst entspannend. Verantwortlich hierfür ist das aus Milchprotein gewonnene Peptid Alpha-Casozepin (Trypsin hydrolysiertes Kasein).
Thundershirt
Das Thundershirt ist ein beruhigender Body für Hunde in Angst- oder Stresssituationen. Das Shirt übt einen sanften und konstanten Druck auf den Körper des Tieres aus, dies hat eine beruhigende Wirkung. Auch bei hyperaktiven Hunden, welche ständig bellen oder hochspringen, kann das Shirt Ruhe schaffen. Das Thundershitr kann auch über längere Zeit unbedenklich getragen werden, wenn es der Situation und dem Problem entspricht. Es besitzt keine Nebenwirkungen.
chronische Osteoarthritis
Die Arthrose ist eine degenerative Erkrankung der Gelenke, die durch eine Schädigung und durch Abrieb des Gelenkknorpels entsteht. Ausgelöst werden Arthrosen durch:
-Erbliche Veranlagung, genetisch bedingte Gelenkserkrankungen
-Anatomische Fehlstellungen (Wachstumsstörungen)
-Zu energiereiche Ernährung/Übergewicht (zu schnelle und zu grosse
Gewichtszunahme während der Wachstumsphase)
-Eine chronische Überbelastung der Gelenke.
- Alter
Anatomie des gesunden Gelenkes:
Krankhafte Gelenksveränderungen bei Arthrose:
Die Funktionsfähigkeit der Gelenke beruht auf dem Zusammenspiel zwischen Knochen, Knorpeln und Muskeln, Sehnen. Gelenkknorpel und –Flüssigkeit gewährleisten das geschmeidige Gleiten der am Gelenk beteiligten Knochen. Der Knorpel unterliegt dabei ständigen Umbauprozessen. Allerdings kann dieses empfindliche Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau von Knorpelgewebe durch verschiedene Faktoren gestört werden und Gelenkerkrankungen nach sich ziehen. So haben folgende Faktoren Einfluss auf die Knorpelregeneration:
- Größe des Hundes
- Überlastung der Gelenke u.a. durch Übergewicht
- Genetische-bedingte Gelenkerkrankungen
- Alter des Hunde
Besonders Riesenrassen sind häufig von
Gelenkerkrankungen, wie Arthrosen, also chronisch degenerativen
Gelenkerkrankungen betroffen. 45% der an Arthrose erkrankten Hunde zählen zu den großen Hunden. Unter diesen nehmen die Riesenrassen eine dominierende Stellung ein. Betroffene Hunde werden häufig infolge ausgeprägter Lahmheiten in der Kleintierpraxis vorgestellt. Zu den weiteren Symptomen der Erkrankung zählen: Schwierigkeiten der Tiere beim Aufstehen sowie Verdickung und Schmerzreaktion der betroffenen Gelenke. Der vermehrte Druck auf die Knorpelschicht bewirkt eine unzureichende Ernährung und schließlich das Absterben der Knorpelzellen. Hunde mit Arthrose haben zunächst einen leicht veränderten Gang und bewegen sich mit weniger Freude. Später im Verlauf der Erkrankung werden die eingeschränkte Beweglichkeit und die Lahmheit deutlich sichtbar und der Hund hat Schmerzen. Oft kann ein Muskelschwund (Muskelatrophie) beobachtet werden. Arthrosen entstehen im Allgemeinen eher bei älteren Hunden, kommen aber auch (schon) bei jüngeren, frohwüchsigen Tieren vor. Am häufigsten betroffenen sind die Hüftgelenke, Ellbogengelenke, Kniegelenke, Zehengelenke und die Wirbelsäule.
Diagnose
Bei der Diagnose von Arthrosen müssen die Rasse, das Gewicht, das Alter sowie die Lokalisation und Anzahl der betroffenen Gelenke berücksichtigt werden. Die Diagnose wird aufgrund der klinischen Befunde sowie mit Hilfe von Röntgenaufnahmen gestellt. Wichtig ist der Ausschluss von Gelenksentzündungen (Arthritiden) die z.B. durch Bakterien verursacht werden können. Dazu dienen entsprechend angefertigte Röntgenbilder oder in gewissen Fällen eine Punktion und Analyse der Gelenksflüssigkeit.
Therapie
Die „Behandlung“ kann eine Arthrose nicht heilen, sie kann aber das Fortschreiten der Erkrankung verhindern oder wenigstens verlangsamen. Das Ziel kann es nicht sein zu heilen, sondern die Lebensqualität der Tiere entscheidend zu verbessern. Eine Behandlung kann nur dann erfolgreich sein, wenn zusätzlich zur medizinischen Behandlung auch folgende Massnahmen getroffen werden:
- Bewegungsprogramm
- Übergewicht abbauen
- Fütterungsumstellung
Medizinische Therapie
Medikamente:
Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente (Nichtsteroidale Entzündungshemmer, Schmerzmittel (NSAIDS).
- Onsior®
- Loxicom®
- Previcox®
- Cimalgex®
Kortison wird meistens erst angewendet, wenn die oben aufgeführten Medikamente nicht oder ungenügend wirken.
Ergänzungsfuttermittel (Chondroprotektiva):
Sie stabilisieren und regenerieren teilweise Knorpel- und Bindegewebsstrukturen.
Allgemeines
Die Borreliose des Hundes ist eine multisystemische Erkrankung hervorgerufen durch Bakterien. Es sind Spirochäten der Gruppe Borrelia burgdorferi. Die Bakterien werden von Zecken übertragen.
Krankheitsverlauf
Die Borrelien befinden sich im mittleren
Darmabschnitt der Zecke und wandern innerhalb 24h nach der ersten Blutmahlzeit in die Speicheldrüsen. Die Blutmahlzeit ist ein Stimulus zur Vermehrung der Borrelien in der Zecke. Wird die Haut des Hundes durch einen Zeckenbiss mit Borrelien infiziert, können sie sich dort nochmals vermehren und durchwandern anschliessend das umliegende Gewebe. Über den Blutweg infizieren sie später oft das nächstgelegene Gelenk.
Die Auseinandersetzung des Immunsystems mit den Borrelien führt zu chronischen bis akuten Entzündungsreaktionen, die in Körperhöhlen, Gelenken, der Muskulatur (auch Herz) und ev. auch im Nervensystem auftreten können. Je nach Interaktion mit dem Wirt verläuft die Krankheit deshalb oft in Schüben. Es gibt auch Hunde, die keine klinischen Zeichen einer Erkrankung bzw. einer Infektion zeigen.
Krankheitssymptome
Beim Menschen sind unterschiedliche Krankheitsbilder bekannt:
- Hautform mit der Erythema migrans (EM) einer Hautrötung
- Gelenkform mit der Arthritis
- Herz- Muskulaturform mit der Perikarditis, Myositis
- Neuroborreliose mit Nerven- und ev. Hirnhautentzündungen
Beim Hund steht vorwiegend die akute und subakute Arthritis im Vordergrund (Gelenkform). Experimentell infizierte Hunde zeigen innerhalb 2-5 Monaten eine schmerzhafte Arthritis mit wiederauftretender, wechselnder Lahmheit, die Tage bis Wochen dauern kann. In einigen Fällen wurden Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen und neurologische Symptome wie Anfälle, Aggressionen und Verhaltensstörungen beschrieben.
Verwurmungsgefahr
Magen-Darmwürmer sind Parasiten, die in einem Wirtstier und auf dessen Kosten leben. Sie schädigen es durch Verletzungen, Nährstoff- und Blutentzug sowie durch Stoffwechselgifte.
Der Schweregrad einer Erkrankung hängt von folgenden Faktoren ab : Stärke des Wurmbefalls, Wurmart, Gesundheitszustand und Widerstandskraft des Wirtes.
Nicht nur Tiere sind durch einen Wurmbefall gefährdet, sondern auch der Mensch. Vom Tier ausgeschiedene, ansteckungsfähige Larven werden vom Menschen, insbesondere von Kindern, die in engen Kontakt mit ihrem Haustier leben, aufgenommen. Die Parasitenlarven vermögen zwar im Fehlwirt Mensch ihren Entwicklungszyklus nicht abzuschliessen, die Wanderung durch den menschlichen Körper kann jedoch zu Gewebeschädigungen und Krankheiten führen.
Wir empfehlen, dass die Haustiere (Hunde/Katzen) regelmässig Entwurmt werden. Ausgewachsene Haustiere (insbesondere Katzen, die Mäuse und Vögel fangen) sollten alle 3 bis 4 Monate mit einer gegen alle Wurmarten wirksamen Wurmtablette/Spot-on behandelt werden.
Wurmdiagnose
Obwohl die meisten erwachsenen Würmer von Auge sichtbar sind, werden bei einem mässigen Wurmbefall lediglich deren Eier ausgeschieden. Die sind jedoch mikroskopisch klein und können deshalb von Auge nicht erkannt werden.
Zur Diagnose eines Wurmbefalls ist deshalb eine mikroskopische Untersuchung des Kotes nötig. Bei einem negativen Resultat kann aber ein Wurmbefall nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, da eine Eierausscheidung nicht ständig erfolgt.
Flöhe bei Hunden und Katzen
Flöhe gehören in der Kleintierpraxis wohl zu den häufigsten Parasiten. Viele Patienten, die mit Hautveränderungen in der Tierarztpraxis vorgestellt werden, haben ein Flohproblem. Flöhe kommen sehr häufig vor, übertragen Bandwürmer (Dipylidium caninum) und verursachen häufig Hautkrankheiten (Allergien).
Für Hunde und Katzen sind folgende Floharten von Bedeutung:
- Katzenfloh (Ctenocephalides felis)
- Hundefloh (Ctenocephalides canis)
- Menschenfloh (Pulex irritans)
Dabei sind Flöhe nicht sehr wirtsspezifisch, das heißt Katzenflöhe kommen beim Hund vor, undeflöhe auf Katzen und Menschenflöhe auf dem Hund. Tierflöhe können auch Menschen befallen und dort Blut saugen. Mit bloßem Auge können Flöhe nicht unterschieden werden. Selbst unter dem Mikroskop sehen sie sich sehr ähnlich.
Flohzyklus
Der Flohzyklus dauert, abhängig von den klimatischen Bedingungen, 3 Wochen bis 2 Jahre. Das Flohweibchen legt auf dem Wirtstier (Hund, Katze) 3- 18 Eier ab, die sich in mindestens 3 Wochen Entwicklungszeit zum erwachsenen Floh weiterentwickeln. Ein Flohweibchen kann 1-2 Jahre alt werden und in dieser Zeit 500 Eier legen.
- Erwachsene Flöhe können bis zu 3 Monaten außerhalb des Wirtes überleben.
- Etwa 95% der Flöhe und Jugendformen leben in der Umgebung des Tieres.
- Flöhe können auch Bandwürmer auf Hunde und Katzen übertragen.
Direkte Schadwirkung
Hunde zeigen bei Flohbefall häufig Juckreiz, besonders stark im Bereich vor dem Schwanzansatz und an den Hinterbeinen. Katzen lecken sich stärker, manchmal exzessiv. Bei manchen Katzen zeigen sich Symptome erst bei sehr starkem Flohbefall. Bei Massenbefall kann es selten zur Blutarmut kommen.
Flohspeichelallergie
Häufig entwickelt sich bei Hund und Katze eine Flohspeichelallergie. Hunde zeigen dann eine Hautentzündung vor allem im Bereich der Kruppe, der Hinterbeine und Bauchunterseite. Die Haut zeigt rote Papeln, Haarlosigkeit und wird bei längerer Dauer schwarz und lederartig.
Katzen zeigen oft Krusten im ganzen Fell, häufig im Kopf- und Rückenbereich. Manchmal führt das starke Lecken bei Katzen auch zur Haarlosigkeit an Bauch und Flanken, oder zu stark juckenden Hautveränderungen auf dem Kopf und vor den Ohren.
Diagnose
Die Diagnose wird gestellt durch den Nachweis von Flöhen oder Flohkot. Flöhe werden am einfachsten mit einem speziellen Flohkamm entdeckt. Flohkot wird ebenfalls im Flohkamm gesehen. Man kann das Fell der Tiere auch auf nassem Löschpapier ausschütteln; dabei färbt der Flohkot (Blutreste) das Papier rotbräunlich. Im Zweifelsfalle wird man bei Verdacht eine Flohtherapie anstreben; ein Behandlungserfolg zeigt danach die Richtigkeit der Verdachtsdiagnose.
Eine Flohallergie kann zumindest beim Hund durch einen Intrakutantest oder Bluttest festgestellt werden. Der erfahrene Tierarzt resp. Tierärztin kann aufgrund des klinischen Bildes mit vorhandenem Flohkot und entsprechenden allergischen Hautveränderungen ebenfalls mit grosser Zuverlässigkeit die Diagnose stellen.
Flöhe können aufgrund Ihrer Biologie und ihrer zunehmenden Widerstandsfähigkeit gegenüber vielen Medikamenten hartnäckig zu behandeln sein.
Bei Tieren, die sich im Haus aufhalten, ist es entscheidend, außer den Flöhen auf dem Tier auch die Jugendformen (Eier, Puppen, Larven) außerhalb der Tiere in ihrer Umgebung zu bekämpfen.
Bekämpfung
Eine Flohbehandlung sieht wie folgt aus:
Behandlung der erwachsenen Flöhe auf dem Tier z.B. durch Spot-on Präparate. (Puder und Shampoos besitzen zum Teil keine ausreichende Wirksamkeit). Es gibt Spot-On/Halsbäder/Tabletten, die ein bis sieben Monate lang eine gute Wirksamkeit aufweisen. Einige dieser Präparate besitzen ebenfalls eine Wirksamkeit gegen Zecken. Verhinderung der Weiterentwicklung der Jugendstadien in der Umgebung des Tieres. Im Anschluss an eine gründliche mechanische Reinigung der Umgebung (Staubsaugen) kann dies durch Aussprühen oder Vernebeln von geeigneten Wirkstoffen in der Wohnung versucht werden.
Beispiele: Frontline, Effipro, Advocate, Credelio, Seresto, …
Bei Tieren, die eine Flohallergie aufweisen, ist neben einer konsequenten und langfristigen Eliminierung sämtlicher Flohgenerationen evtl. zusätzlich eine Behandlung mit antiallergischen Präparaten notwendig. Zusätzlich sollte eine Bandwurmbehandlung durchgeführt werden. Eine konsequente Flohbehandlung wird über mindestens 6 Monate durchgeführt.
Alle diese Präparate zur Flohbekämpfung sind in Tierarztpraxen erhältlich. Das für Sie geeignetste Präparat zur Beseitigung von Flöhen aus der Wohnung können Sie ebenfalls am besten zusammen mit einem Tierarzt, ihrer Tierärztin bestimmen.
Flohvorbeugung / Prophylaxe
Eine gute Flohprophylaxe verhindert die oben erwähnten Unannehmlichkeiten und Insektizid Einsätze von vornherein. Dafür eignen sich Methoden wie Flohbänder, Spot-On oder Tabletten. Diese Medikamente werden aber nur beim Tierarzt verkauft. Die Anwendung ist simpel und sehr effektiv.
Futterallergie und Futterunverträglichkeit bei Hund und Katze wird zunehmend zum Problem.
Es ist eine Allergie, bei der es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf Futterbestandteile oder Inhaltsstoffe kommt. Die betroffenen Tiere sind meist
erblich prädisponiert, jedoch wird das Tier nicht mit der Allergie geboren, sondern es „erwirbt“ sie im Laufe der Zeit.
Jeder Allergie geht eine Sensibilisierung voraus. Das erklärt auch, wieso das Tier aus heiterem Himmel allergisch reagiert in Form von Juckreiz oder mit Durchfall, obwohl es lange Zeit vorher problemlos das gleiche Futter gefressen hat. Hat eine Sensibilisierung stattgefunden, werden mit jedem neuen Kontakt mit den allergieauslösenden Inhaltsstoffen des bisherigen Futters körpereigene Substanzen freigesetzt, die Entzündungen und Juckreiz respektive Durchfall verursachen.
Als Allergiestoffe (Allergene) gelten meist tierische oder pflanzliche Eiweisse von Rind, Schwein, Huhn und von Milch. Auch Weizengluten kann allergen wirken.
Symptome der Futterallergie/-Unverträglichkeit:
Der Starke Juckreiz ist das Hauptsymptom der
Futterallergie. Hautentzündungen durch Kratzen und Lecken sind symptomatisch. In chronischen Fällen bilden sich schuppige, krustige Hautveränderungen und dunkel verfärbte Hautbereiche. Hunde haben meist einen generalisierten Juckreiz. Bei Katzen ist er meist auf den Kopf und das Gesicht beschränkt. Auch eine
Ohrenentzündung gehört recht oft zum Symptomenbild einer Futterallergie! Magen/Darmprobleme wie Erbrechen und Durchfall sind weitere Symptome. Die Symptome der Futterallergie sind nicht von der Jahreszeit abhängig.
Das Auftreten von Allergien:
Sowohl Hunde wie auch Katzen können plötzlich auf Futter allergisch reagieren und dies obwohl sie seit Jahren das gleiche Futter erhielten und es auch immer gut vertragen wurde. Tiere können bereits im Alter von drei Monaten und beliebig später, an einer Futterallergie erkranken.
Die Diagnose der Futterallergie:
Bevor die Diagnose Futterallergie gestellt werden kann, müssen auch andere Formen von Allergien mit Hautveränderungen in Betracht gezogen und ausgeschlossen werden. Flohallergie, Atopie (z.B. allergische Reaktionen auf Pollen, Schimmelpilze, Hausstaubmilben), und weitere Hautkrankheiten. Das Tier kann auch für eine Futterallergie und gleichzeitig für weitere Allergene prädisponiert sein, was die Sache umso komplizierter macht.
Der einzige Weg zu einer definitiven Diagnose einer Futterallergie führt über eine Eliminationsdiät! Das ist eine Diät, die auf noch nie gefütterten Protein-und Kohlenhydratquellen basiert. Diese Diät muss über zirka 8-10 Wochen strikt eingehalten werden. Es dürfen keine anderen Futterbestandteile (Leckerli, …) gegeben werden. Eine Verminderung der Symptome um 50% weißt bereits auf eine Futterallergie hin. Solche spezielle hypoallergene Futter kann man nur in Tierarztpraxen beziehen. Sie werden dort auch umfassend beraten und können gratis Kostproben mitnehmen.
Viel umständlicher und schliesslich auch teurer ist das Verfüttern von selbstgekochter Diät von ausgewählten Proteinquellen. Kommerziell erhältliche, sogenannte hypoallergene oder sensible Diät wie beispielsweise mit Lamm und Reis ist für eine Eliminationsdiät nicht geeignet, da diese Futterinhaltsstoffe inzwischen zu häufig verfüttert werden. Neuerdings sind auch speziell hydrolysierte Futter in Praxen erhältlich, die ihre Eigenschaft Allergien auszulösen, verloren haben. In sehr seltenen Fällen kann das Tier auch eine Allergie auf
die Ersatzdiät entwickeln. Dann muss eine Alternative gefunden werden, wie ein Futter mit hydrolysiertem Eiweiss. Die Futtermittelallergie kann in der Regel gut kontrolliert und behandelt werden, sofern die strikte Diät eingehalten wird. Rückfälle kann es geben, wenn
andere Leute dem Tier eine Belohnung geben wollen oder wenn das Tier sich an einer unbekannten Futterquelle bedient.
Bakterielle Hauterkrankungen bei Hund und Katze
Bakterien haben bei sehr vielen Hauterkrankungen eine große Bedeutung. Sehr oft ist die bakterielle Hauterkrankung aber sekundär. Das bedeutet, eine andere so genannte Grundkrankheit ist die eigentliche primäre Ursache. Längst nicht immer ist diese sofort zu erkennen. Sie muss aber gefunden werden, um die gesundheitlichen Probleme des Patienten dauerhaft lösen zu können. Die eigentlichen Ursachen für eine bakterielle Hautkrankheit können z.B. hormonelle Störungen (Schilddrüsenunterfunktion, Nebennierenrindenüberfunktion, Tumoren in Hoden oder Eierstöcken u.a.), Ektoparasiten (Flöhe, Milben), Allergien, Autoimmunkrankheiten, Futtermittelreaktionen usw. sein.
Erreger der bakteriellen Hauterkrankungen ist meistens Staphylococcus intermedius. Danach Infektionen mit diesen Bakterien meist Eiter entsteht, werden die bakteriellen Hauterkrankungen bei Hund und Katze als Pyodermie (eitrige Hautentzündung) bezeichnet. Andere Bakterien sind nur selten und dann bei manchen tiefen Hautentzündungen beteiligt.
Die wichtigsten bakteriellen Hauterkrankungen sind:
Die pyotraumatische Dermatitis (akut nässende Hautentzündung, „hot spot“) betrifft besonders langhaarige Hunde und tritt bevorzugt im Sommer und im Herbst auf. Innerhalb kürzester Zeit entstehen durch Selbstverletzung (Lecken, Kratzen, Beißen) nässende, vermehrt warme, oft auch gerötete Hautstellen. Ursachen können die oben genannten Grundkrankheiten sein. Hilfsursachen sind viel Schmutz und ständige Feuchtigkeit, manchmal auch zu wenig Pflege des Fells. Offenbar gibt es auch Fälle, wo mehrere solcher Hilfsursachen den „hot spot“ hervorrufen, ohne dass eine Grundkrankheit vorliegt. Auch lokale Probleme wie Zahnerkrankungen, Ohrenentzündungen, Gelenkerkrankungen usw. können dazu führen, dass die Tiere ihre Haut verletzen.
Die Dermatitis der Hautfalten entwickelt sich infolge erhöhter Feuchtigkeit und Hautreibung besonders an den Lippenfalten (Spaniels), Gesichtsfalten (besonders Bulldoggen, Boxer, Shar Pei, Pekinesen) und Scheidenhautfalten (schwergewichtige Hündinnen). Eine bakterielle Haarbalgentzündung (Follikulitis) führt zur Bildung von Pappeln und Pusteln. Die Haare sind mit betroffen und gehen büschelweise verloren. Oft gibt es Grundursachen. Bei der Katze treten die Veränderungen besonders an Kopf und Hals auf.
Die Furunkulose ist eine Entzündung der tiefen Hautschichten. Es entstehen
Pusteln und Blasen, die schließlich aufbrechen und zu Fistelbildung führen.
Besonders häufig ist der Deutsche Schäferhund betroffen. Erbanlagen spielen
eine Rolle. Allergien und hormonelle Probleme können das Krankheitsbild
verschlimmern. Die Akne zeigt sich bei Hund und Katze vor allem an Kinn und Lippen.
Sie ist eine lokalisierte Furunkulose.
Die Pododermatitis ist eine Hautentzündung der Pfoten und der Zwischenzehenräume. Zahlreiche Ursachen sind möglich (Fremdkörper, Tumoren, Allergien, Futtermittelreaktion, Demodexmilben, Hakenwürmer, Hautpilze...)
Bakterien können zusätzlich oder auch allein von Bedeutung sein.
Gedanken vor dem Hundekauf!
Jeder gute Züchter oder Tierheim sorgt sich am meisten darum, dass seine Welpen in gute Hände kommen. Ein artgerechtes glückliches Hundeleben bei den neuen Besitzern führen und das hoffentlich für die nächsten 14-15 Jahre.
Was es noch zu bedenken gibt:
Die ganze Familie sollte den Wunsch nach einem Hund teilen, sonst gibt es später Ärger. Der Hund möchte seinen Tag mit seinem Rudel verbringen, der Familie. Sind Sie ganztägig berufstätig und niemand ist zu Hause, verschieben sie ihren Wunsch nach einem Hund auf später. Hat man noch kein Felltier im Haus, wäre ein Allergie Test vorab bei den Familienmitgliedern nicht schlecht.
Lebt man in einer Miet -oder Eigentumswohnung, sollte man vorher die schriftliche Genehmigung des Vermieters einholen und mit den anderen Mietparteien absprechen, ob ein Hund im Haus willkommen ist. Die Ferienplanung fällt mit Hund wohl etwas anders aus. Man muss sich die Frage stellen, wo kann ich mit dem Hund in die Ferien hin und wo fühlt er sich auch wohl.
Rüde oder Hündin? Bei einer Hündin hat man ein- oder zweimal im Jahr die Läufigkeit, wenn sie nicht kastriert ist. Ein Rüde markiert und hebt überall das Bein.
Überlegen Sie sich ob Sie genügend Zeit, Platz und Geld für einen Hund aufbringen.
Was kostet ein Hund?
- Anschaffungskosten (Rassentiere) 1000-2000 SFr.
- Gutes ausgewogenes Hundefutter, je nach Rassengrösse ca. 50-100 SFr. monatlich.
- Tierarztkosten: (Impfungen, Wurmkuren, Zecken- und Flohschutzmittel etc.) 150-300 SFr. jährlich.
- Hund- und Welpenschule, Agility, Mantrailing, weitere Hundesportaten
- Hundesteuer
Operationskosten (Kastration) und Behandlungskosten bei Krankheit des Hundes. Es besteht jedoch die Möglichkeiteine Krankenversicherung für den Hund abzuschliessen, was meist lohnenswert ist.
Schmutz und Hundehaare
Es wird nie mehr so peinlich sauber sein wie ohne Hund. Bei schlechtem Wetter braucht der Hund genauso seinen Auslauf wie bei gutem Wetter. Das er danach einiges an Schmutz mit in die Wohnung bringt, ist zu erwarten. Sind die Hunde im Fellwechsel, findet man ihre Haare überall, das lässt sich nicht vermeiden. Auch einiges an Gegenständen und Möbel können angekaut oder zerkratzt werden.
Impfen ja oder nein?
Muss ich mein Tier wirklich impfen lassen fragen sich viele Hundebesitzer. Experten sagen eindeutig ja. Denn nur eine Impfung bietet sicheren Schutz vor gefährlichen Krankheiten.
Eine gesunde ausgewogene Ernährung und viel Bewegung halten den Hund fit und sorgen für starke Abwehrkräfte. So können kleinere Infektionen dem Vierbeiner nicht viel anhaben. Doch vor einigen Krankheitserregern, wie beispielsweise bei Parvovirose, Hepatitis, Leptospirose, Zwingerhusten oder Staupe kapituliert auch das stärkste Immunsystem. Hier kann nur eine Impfung sicheren Schutz bieten.
So funktioniert eine Impfung
Bei einer Impfung bekommt der Vierbeiner die Erreger einer Krankheit in abgeschwächter, leicht veränderter oder abgetöteter Form gespritzt. Dadurch wird sein Organismus angeregt, Antikörper gegen diese Fremdlinge im Körper zu bilden. Kommt es später zu einer Infektion mit den originalen Krankheitserregern, ist der Organismus gerüstet. Sofort werden reichlich
Antikörper aktiviert, die Erreger werden abgetötet bevor die Krankheit ausbrechen kann.
Je nach Impfung und Rasse kann es zu leichten Impfreaktionen kommen. Daher sollte Ihr Haustier vor einer Impfung gründlich untersucht werden.
Die Impfung wird nur vorgenommen, wenn das Tier kern gesund ist.
Impfung Hund
Trächtige Hündinnen sollten generell nicht geimpft werden, da die Impfstoffe die ungeborenen Welpen schädigen können.
Auch bei säugenden Hündinnen möglichst auf Impfungen verzichten. Die abgeschwächten Krankheitserreger gelangen sonst über die Muttermilch in den Organismus der Welpen und deren Abwehrkräfte sind noch zu schwach, um selbst mit der abgeschwächten Form der Erreger fertig zu werden.
Für sicheren Schutz von Anfang an, sollten die Welpen so früh wie möglich geimpft werden.
In der Regel werden die kleinen Vierbeiner daher mit acht bis zwölf Wochen zum ersten Male geimpft und zwar gegen Staupe, Hepatitis (ansteckende Leberentzündung), Leptospirose, Paravirose und Zwingerhusten (nur Viral). Für den vollen Schutz muss die Impfung jedoch nach drei bis fünf Wochen wiederholt werden. Danach ist der Hund sicher geschützt, er hat die sogenannte Grundimmunisierung erhalten.
Die Impfungen werden in der Regel zwischen der achten bis zwölften Woche durchgeführt und vier Wochen später wiederholt, um einen sicheren Schutz zu gewährleisten.
Alle Impfungen und auch andere Daten ihres Hundes werden in den Impfpass des Vierbeiners eingetragen. Denken sie immer daran, dass die Impfungen zeitgemäss aufgefrischt werden müssen. Nur dann ist ein sicherer Schutz für ihren Vierbeiner gewährleistet.
Besonders wenn sie mit ihrem Hund ins Ausland verreisen oder zu einer Zuchtschau gehen, ist der Nachweis, dass ihr Hund geimpft ist wichtig. Besuchen sie regelmäßig die Hundeschule, ist es ebenfalls Pflicht, den Impfpass vorzulegen.
Die aktuelle Impfempfehlung finden sie unter: https://www.svk-asmpa.ch/index.php/de/
Impfung Katze
Mit der Anschaffung einer Katze haben Sie Verantwortung für Ihr Tier übernommen. Schon wenige Wochen nach der Geburt ist Ihr neuer Schützling den Gefahren von viralen Infektionskrankheiten meist schutzlos ausgesetzt. Eine rechtzeitige Impfung schützt Ihr Tier davor, denn heute gibt es gute Impfstoffe gegen:
- Katzenleukose
- Katzenschnupfen
- Katzenseuche
- Tollwut
- FIP
Für FIV ist leider noch kein Impfstoff vorhanden.
Hepatitis/Ansteckende Leberentzündung
Die ansteckende Leberentzündung (Hepatitis contgiosa canis) wird auf gleichem Wege wie die Staupe übertragen. Auch die Krankheitssymptome gleichen denen der Staupe. Die Tiere haben hohes Fieber, verweigern die Nahrungsaufnahme und leiden an starken Bauchschmerzen (Leberentzündung). Viele Hunde, besonders Welpen, sterben in dieser Phase. Bei älteren Hunden kann es im weiteren Verlauf der Erkrankung zu Erbrechen, Durchfall, Mandel-, Rachen- und Bindehautentzündungen kommen. Auch sind schon nervöse Störungen in diesem Zusammenhang beobachtet worden.
Hunde, die diese Krankheit überlebt haben, behalten häufig Trübungen der Augenhornhaut zurück, die zur Erblindung führen können.
Leptospirose
Eine weitere gefährliche Erkrankung ist die Leptospirose. Die Erreger dieser Krankheit gehören zu den Bakterien. Verschiedene Leptospirenarten sind nicht nur für den Hund, sondern auch für den Menschen gefährlich. Hunde, Ratten und weitere Tiere gelten als
Ansteckungsquellen. Weiter kommen die Bakterien in Teichen, Tümpeln und Sümpfen vor. Die Krankheit beginnt oft mit Müdigkeit, schwankendem Gang und Bewegungsunlust. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Leber- und Nierenschäden.
Parvovirose
Das Parvovirus ist ein extrem widerstandsfähiges Virus, das Monate bis Jahre in der Aussenwelt überleben kann. Die Erkrankung wird einerseits durch direkten Kontakt von Tier zu Tier und anderseits über den Menschen und über Gegenstände auf den Hund übertragen. Sie kann rasant verlaufen und innerhalb von wenigen Stunden zum Tod durch Herzmuskelentzündung führen (Herzform). Öfters tritt heute jedoch die intestinale Form (Darmform) auf, diesich mit Fieber, starkem Erbrechen und Durchfall, der wässrig/schleimig oder blutig sein kann, äussert. Die Tiere fressen nicht, magern ab und verlieren viel Flüssigkeit, was schliesslich zum Tode führt.
Zwingerhusten
Der Zwingerhusten ist eine Faktorenkrankheit, das heisst dass mehrere ungünstige Ursachen zum Ausbruch der Erkrankung beitragen.
Zum einen sind es verschiedene Erreger, insbesondere Bordetellen und das Parainfluenza-Virus. Zum anderen sind es klimatische Bedingungen wie Feuchtigkeit und Durchzug. Ferner wird der Zwingerhusten durch eine intensive Hundehaltung (hohe Besatzdichte, starker Tierumsatz) begünstigt. Die geschwächten oder gestressten Hunde stecken sich gegenseitig durch Kontakt an. Doch auch einzeln gehaltene Tiere sind gefährdet, zum Beispiel beim täglichen Spaziergang oder auf Ausstellungen.
Die Erkrankung fängt meist mit klarem Nasen- oder Augenausfluss und quälendem, trockenen Husten an. Wird der Husten nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, verschlimmert sich der Zustand bis hin zur Lungenentzündung. Der Zwingerhusten ist selten tödlich, doch kann sich die Erkrankung selbst unter tierärztlicher Behandlung mehrere Wochen hinziehen.
Tollwut
Die Tollwut ist für alle Säugetiere - ebenso für den Menschen - lebensgefährlich!
Das Tollwutvirus wird auf Haustiere vorwiegend durch Biss infizierter Wildtiere, zum Beispiel Füchse, übertragen. Es greift das zentrale Nervensystem an und ruft Aggressivität, Wesensveränderung und Lähmungserscheinungen hervor. Fortschreitende Ruhelosigkeit, Schwäche, Gleichgewichts- und Gangstörungen (Ataxien) sowie Nervenentzündungen, Lähmungen und Krämpfe führen schliesslich zum schmerzhaften und qualvollen Erstickungstod.
Die Schweiz gilt heute als tollwutfrei. Die Impfung wird nur noch für den Grenzübertritt der Haustiere notwendig und muss für Reisen ins umliegende Ausland mindestens 30 Tage vor Reisebeginn stattgefunden haben. Bevor eine Reise angetreten werden kann, sollte man sich über die Einreisebestimmungen informieren.
Katzenleukose
Die Katzenleukose ist die häufigste infektiöse Todesursache der Katze. Ihr Erreger ist ein Virus, das mit dem Immunschwäche-Virus der Katze (FIV) und des Menschen (HIV) verwandt ist. Das Leukose-Virus befällt jedoch nur Katzen.
Übertragung:
- durch den direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder noch "gesunden" Virusträgern
- über den Fressnapf, die Katzentoilette, usw
- im Mutterleib oder über die Milch erkrankter Muttertiere auf ihre Jungen
Das Krankheitsbild der Katzenleukose äusserst sich unterschiedlich und wird grob in zwei Gruppen zusammengefasst.
1. Erkrankungen durch Schwächung des Abwehrsystems (Leukämie)
2. Krebs-Erkrankungen (tumoröse Form)
Als Folge der Abwehrschwäche ist die Katze für harmlose Erreger (Bakterien/Viren) sehr anfällig. Die daraus entstehenden weiteren Infektionen können leicht auf mehrere Organen übergreifen und lassen sich nicht oder nur kurzfristig behandeln. Mit einem Bluttest kann das Leukose-Virus nachgewiesen werden. Nur virusfreie Tiere dürfen geimpft werden.
Für Katzen, die freien Auslauf oder Kontakt mit anderen Katzen haben, empfehlen wir diese Impfung.
Katzenschnupfen
Der Katzenschnupfen ist eine häufige Erkrankung bei jungen Katzen oder Katzenwelpen. Auch ältere Tiere können daran erkranken. Die Katze steckt sich bei kranken Tieren an oder an einem gesund aussehenden Tier, das die Erkrankung überlebt hat und stets Viren ausscheidet. Dieses Virus ist auch über die Luft übertragbar (Tröpfcheninfektion).
Meistens beginnt die Krankheit mit Niesen, gefolgt von verklebten Augen und verstopfter oder tropfender Nase. Hinzu kommen Fieber, Appetitlosigkeit und Niedergeschlagenheit. Wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es zu grösseren Komplikationen bis hin zur Lungenentzündung kommen.
Auch bei sogenannten "Stubentigern" lohnt es sich vorsorglich zu impfen.
Katzenseuche
Der Erreger der Katzenseuche ist ein Virus, das in der Aussenwelt extrem widerstandsfähig ist und Jahre lang überleben kann.
Die Katzenseuche wird darum auch ohne direkten Kontakt zu erkrankten Tieren übertragen. Sie kann durch Gegenstände, zum Beispiel Schuhe oder Kleider,
eingeschleppt werden.
Die ersten Symptome sind Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit und allgemeine Unlust. Zu dieser Zeit haben die Katzen meist sehr hohes Fieber. Kurz darauf erbrechen die Tiere häufig und massiv. Überleben sie dieses Stadium, tritt ein starker Durchfall auf. Erbrechen und Durchfall führen zu einem starken Flüssigkeitsverlust, der neben weiteren Leiden zu Schock und letztlich zum Tod des Tieres führt.
Die Behandlung der Krankheit kann intensiv sein und ist nicht immer erfolgreich.
FIP-Infektion
Die Feline Infektiöse Peritonitis FIP ist eine ansteckende Virusinfektion, die bei Katzen zu einer Bauchfellentzündung führt. Sie ist eine tödlich verlaufende, unheilbare Erkrankung.
Die Übertragung kann durch direkten Kontakt oder über Gegenstände erfolgen. Meistens treten primär Appetitlosigkeit, Fieber und Bewegungsunlust (Apathie) auf. Nach einiger Zeit kann sich Flüssigkeit in der Bauch- und Brusthöhle respektive im Herzbeutel ansammeln ("feuchte Form"). Sie kann auch knöchrige Veränderungen an inneren Organen hervorrufen ("trockene Form").
Diese Krankheit tritt häufig in Zuchten auf (Exposition), kann jedoch auch jede andere freilaufende Hauskatze befallen. Die Impfung wird vorwiegend bei Ausstellungskatzen gemacht. Für jede andere Hauskatze ist diese Impfung dann angezeigt, wenn solche Infektionen in Ihrem Wohnort vorkommen.
FIV-Infektion
Das Feline Immunschwäche-Virus FIV ist dem HIV des Menschen sehr ähnlich. Eine Übertragung des Katzenvirus auf den Menschen ist jedoch ausgeschlossen.
Das Virus wird durch Bissverletzungen bei Kämpfen oder beim Paarungsakt übertragen. Die FIV-Infektion führt ähnlich der Katzenleukose zu einer Schwächung des Abwehrsystems, in deren Folge es zu folgenden Krankheitssymptomen kommen kann: Allgemeine Unlust, Infektanfälligkeit wie Zahnfleisch- und Rachenentzündungen, Lungenentzündungen, Durchfall, schlecht heilende Hautwunden, Fieber...
Die Infektion ist immer tödlich. Besonders gefährdet sind nicht kastrierte Kater mit freiem Auslauf, respektive die von ihnen gedeckten Kätzinnen. Mit
einem Bluttest können beim erwachsenen Tier (ab dem 4. Lebensjahr) Antikörper und damit die Infektion nachgewiesen werden.
Zurzeit gibt es in der Schweiz noch keinen Impfstoff.
Insulintherapie
Was bringt die Insulintherapie bei Zuckerkrankheit bei Hund oder Katze?
Als Volksleiden des Menschen ist sie wohl bekannt, die Zuckerkrankheit, genannt Diabetes mellitus. Aber sowohl der Hund als auch die Katze im mittleren bis höheren Alter können unter dieser Stoffwechselerkrankung leiden. Bei unkastrierten Hündinnen wird sie viermal häufiger gesehen als bei Rüden. Pudel, Dackel und verschiedene kleinere Terrierrassen sind stärker betroffen als große Hunde.
Die Medizin kennt unterschiedliche Mechanismen, die zum Bild der Zuckerkrankheit führen. Die beim Hund vorherrschende Form beruht auf einem Insulinmangel und ist mit dem Jugenddiabetes des Menschen vergleichbar.
Zucker ist der Hauptenergielieferant des Körpers. Er wird aus den Kohlehydraten der Nahrung gewonnen. In Form von Glukose wird er auf dem Blutweg den einzelnen Körperzellen als Energiequelle zugeführt. Insulin heißt das Schlüsselhormon, das für den Transport der Blutglukose in die Körperzellen sorgt.
Dem zuckerkranken Hund fehlt dieses Hormon in ausreichender Menge. In seinem Blut steigt der Glukosegehalt zunehmend an. Schließlich wird der wertvolle Energieträger sogar über den Harn ausgeschieden, während die Körperzellen gleichzeitig in ein Energiedefizit geraten. Als Folge entsteht eine schwere Stoffwechselentgleisung, die schlimmstenfalls den Tod bedeuten kann.
Wird die Zuckerkrankheit frühzeitig erkannt, lässt sie sich in der Regel durch Zufuhr von Insulin erfolgreich behandeln.
Erste Alarmzeichen, die der Halter bei seinem Tier wahrnehmen kann sind ein übersteigertes Trinkbedürfnis und vermehrtes Wasserlassen. Der Körper versucht damit, den überschüssigen Blutzucker auszuscheiden. Der gleichzeitig vorherrschende Energiemangelzustand ruft Heißhunger hervor. Trotzdem nehmen die Tiere ab, da die zugeführte Energie nicht genutzt werden kann. Das Fell wird stumpf, die Tiere ermüden leicht. Häufig kommt es zum Erbrechen, bei dem Wasser und Körpersalze verloren gehen. Eine bekannte Spätfolge ist die Linsentrübung, die auf eine Ernährungsstörung des Organs zurückzuführen ist und die zur Erblindung führt.
Die Therapie des Diabetes erfordert vom Tierbesitzer sehr viel Disziplin und die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit dem Tierarzt. Der zuckerkranke Hund respektive Katze benötigen in aller Regel für den Rest des Lebens tägliche Insulininjektionen, die der Tierbesitzer nach Anleitung des Tierarztes selbst verabreicht. Zusätzlich muss eine strenge Diät nach einem festen Fütterungszeitplan eingehalten werden. Wird diese Behandlung konstant und konsequent durchgeführt, sichert sie die uneingeschränkte Lebensqualität des Patienten über Jahre hinaus.
Katzen
Die Kastration bei Hauskatzen empfehlen wir ab dem 6. Lebensmonat, bei Rassekatzen ab dem 8. Lebensmonat. Die Kastration ist eine Routineoperation, die mit extrem wenigen Komplikationen verbunden ist.
Mit folgenden Nachteilen muss bei einer nicht-kastrierten Katze (sowohl bei Katern wie auch bei Kätzinnen) gerechnet werden:
- urinmarkierung in der Wohnung
- vermehrte Kampfverletzungen, weil nichtkastrierte Tiere (insbesondere der unkastrierte Kater) ein grosses Revier abstecken und es verteidigen muss
- erhöhte Gefahr vom Katzenaidsvirus angesteckt zu werden
- unruhige, rollige Kätzin und unerwünschter Katzennachwuchs.
Nager und Hasenartige
Die Kastration von Meerschweinchen und Kaninchen ist in zu empfehlen. Nur so können sie artgerecht in der Gruppe gehalten werden. Da Meerschweinchen und Kaninchen sehr früh geschlechtsreif werden (bereits 4 - 6 Wochen nach der Geburt) ist auch eine sogenannte Frühkastration in diesem jungen Alter zu empfehlen.
Rüden
Viele Rüden sind problemlose Familienhunde und müssen nicht kastriert werden, in einigen Fällen wird jedoch eine Kastration empfohlen:
- starkes Dominanzverhalten
- aggressivität anderen Hunden gegenüber insbesondere gegenüber anderen Rüden
- ausgeprägtes Sexualverhalten (ständiges Aufhocken) verbunden mit Abhauen, Heulen, Essverweigerung, Besteigen der Beine des Besitzers usw.
- in Haushaltungen mit zwei oder mehr Hunden
- medizinische Indikationen (Prostatakrankheiten, Hodenkrebs usw.)
Rüden können ab einem Alter von ca. 6-9 Monaten jederzeit kastriert werden. Mit Nebenerscheinungen ist meist nicht zu rechnen.
Hündinnen
Die meisten Hündinnen werden zweimal jährlich läufig. Eine Läufigkeit dauert ca. 3 Wochen. Die eigentliche Blutung dauert ca. 7 bis 10 Tage.
Die Kastration der Hündin wird von uns aus folgenden Gründen empfohlen, um diesen Krankheiten vorzubeugen.
- keine Probleme für den Besitzer durch Läufigkeitsblutungen (Sauberkeit)
- keine Probleme für den Besitzer die Hündin konsequent zu überwachen
(Deckangst)
- in Haushaltungen mit zwei oder mehr Hunden
- bei Arbeitshunden
- bei medizinische Indikationen (Gebärmutterveräderungen, gewissen Arten von
Brustkrebs etc.).
Zeitpunkt der Kastration der Hündin
Vor der ersten Läufigkeit:
- Die Hündin wird nie Brustkrebs entwickeln. Ca. 35% der nichtkastrierten Hündinnen über 9 Jahren erkranken an Brustkrebs. -52% aller Krebskrankheiten bei der Hündin gehen von der Milchdrüse aus.
Zwei Monate nach der ersten Läufigkeit (gewisse Hündinnen sind ein wenig reifer):
- Brustkrebshäufigkeit deutlich reduziert gegenüber nichtkastrierten Hündinnen.
- Operationstechnische Vorteile gegenüber den physiologischen Verhältnissen während der Läufigkeit.
Nach der zweiten Läufigkeit:
- Es spricht nichts dafür, zwei Läufigkeiten abzuwarten.
- Dieser Zeitpunkt wird nur gewählt bei medizinischen Indikationen oder falls der/die BesitzerIn sich erst zu diesem Zeitpunkt für eine Kastration entscheidet.
Nebenerscheinungen nach einer KastrationGewichtszunahme
Die Neigung zur Gewichtszunahme lässt sich
verhindern durch eine konsequente Einteilung der entsprechenden Futtertagesration. Kastrierte Hunde und Katzen brauchen 10 – 20 % weniger Kalorien.
Harninkontinenz
Die Hündinnen verlieren spontan und unbewusst Urintropfen (während dem Schlafen). Häufigkeit ca. 15% bei Hündinnen über 20kg, ca. 7% bei Hündinnen unter 20kg. Eine medikamentelle Therapie, die täglich und lebenslang durchgeführt werden muss, ist in diesen Fällen unverzichtbar.(Tabletten, Sirup, …)
Fellveränderungen
Gewisse Rassen wie z.B. Irish Setter oder rote Cocker Spaniel bekommen eine dicke Unterwolle und ein buschiges Aussehen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hündin eine Nebenerscheinung nach der Kastration entwickelt, ist jedoch wesentlich kleiner als die Wahrscheinlichkeit, dass eine unkastrierte Hündin im Verlaufe ihres Lebens entweder Brustkrebs und /oder Gebärmutter- bzw. Eierstockkrankheiten entwickelt.
Operationsvorbereitung und Betreuung nach der Operation
Am Vorabend des Operationstages wird dem Hund nur wenig Futter gegeben. Wasser darf immer zur Verfügung stehen. Füttern Sie den Hund am Morgen vor der Operation nicht mehr, sondern bringen Sie ihn nüchtern in die Praxis.
Der Hund bekommt vor der Operation eine Beruhigungsspritze (Narkoseprämedikation). Kurz vor Operationsbeginn legen wir Ihr Tier in eine Kurznarkose und schliessen es ans Inhalationsnarkosesystem an. Dieses System bietet eine optimale Überwachung der Narkosetiefe und Narkosedauer. Es könnte im Notfall auch künstlich mit reinem Sauerstoff von uns beatmet werden. Der Hund hat kurz nach der Operation Schmerzmittel erhalten.
Zu Hause sollte darauf geachtet werden, dass der Hund warm hat.
Viele Hunde fressen am Operationstag wenig. Am zweiten Tag erhält der Hund die Hälfte seiner üblichen Futterration, dann kann die Futtermenge allmählich gesteigert werden. Es kann vorkommen, dass Hunde am Operationstag erbrechen. Meistens ist dagegen keine spezielle Behandlung notwendig.
Am Tage nach der Operation ist das Tier möglicherweise noch etwas müde und frisst nicht mit gutem Appetit, am 2. oder 3. Tag nach dem Eingriff sollte das Verhalten des Hundes wieder normal sein.
Die Hunde sollten bis zum Entfernen der Fäden mehrheitlich an der Leine geführt werden und nicht übermässig mit anderen Hunden spielen. Das Liegen auf
schmutzigem Boden und das Baden sollte vermieden werden.
Damit sich der Hund nicht leckt oder kratzt, kann ein Halskragen oder ein Body angezogen werden. Die Wunden sollten täglich auf Entzündung oder andere
Probleme kontrolliert werden. Bitte geben Sie die Medikamente gemäss Verordnung.
Die Operationswunde muss nicht gereinigt werden, es sollen weder Salbe noch Puder appliziert werden. Die Fäden werden zirka nach 10 Tagen gezogen.
Falls sich nach der Operation Probleme ergeben sollten, zögern Sie nicht, uns anzurufen.
Registrierung und Identifikation des Haustieres (Mikrochip)
Der Mikrochip ist eine winzig, medizinisch
geprüfte Glaskapsel (Transponder) mit einer fälschungssicheren Identifikationsnummer.
Diese Nummer gibt es auf der ganzen Welt nur ein einziges Mal. So wird Ihr Tier für immer unverwechselbar. Der Mikrochip wird vom Tierarzt, von der Tierärztin, mit einer Spezialspritze auf der linken Halsseite unter die Haut des Tieres injiziert. Der Vorgang ist vergleichbar mit einer Impfung. Das Tier spürt im Gegensatz zur Tätowierung praktisch nichts.
Es ist obligatorisch, dass jeder in der Schweiz lebende Hund gechippt ist. Katzen werden immer häufiger mit Mikrochips markiert. Der Transponder ist völlig ungefährlich. Er kann nur von einem Chiplesegerät ausgelesen werden, verschiebt kaum noch unter der Haut, zerbricht bei einem Aufprall nicht und kann von aussen weder zerstört, noch die Zahl geändert werden.
Die auf dem Mikrochip gespeicherte Identifikationsnummer wird bei einer Datenbank zusammen mit der aktuellen Adresse des Besitzers, der Besitzerin zentral registriert. Somit kann die Identifikation des Tieres jederzeit und aus der ganzen Schweiz oder falls nötig aus ganz Europa festgestellt werden.
Mit einem Lesegerät kann diese Nummer am Tier abgelesen werden. Auf diese Weise kann jedes Tier sofort identifiziert und problemlos, anhand der Informationen auf der Datenbank, dem Besitzer zugeordnet werden.
Ab 2007 sind alle Hunde in der Schweiz eindeutig und fälschungssicher markiert und in der Datenbank Amicus registriert. Damit sind nun Abklärungen nach
Beissunfällen, in Seuchenfällen sowie bei entlaufenen, verwahrlosten, ausgesetzten oder gar gestohlenen Hunden erleichtert.
Welpen sind schon ab 2006 von einem Tierarzt, einer Tierärztin mit einem Chip zu versehen und in der Datenbank zu registrieren. Für Grenzübertritte müssen
Hunde aber auch Katzen und Frettchen gechippt sein.
Datenbank Hund: https://www.amicus.ch
Datenbank Katze: https://www.anis.ch/
Überlegungen vor der Abreise ins Ausland:
- Soll unser Haustier uns begleiten?
- Ist der Reisestress für das Tier zumutbar?
- Fühlt sich unser Haustier am Reiseziel genau so wohl wie zuhause?
Wenn Sie diese drei Fragen mit ja beantworten können, sollten Sie sich frühzeitig über die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes erkundigen.
Informieren Sie sich über:
- Vorkommen gefährlicher Infektionskrankheiten für Ihr Tier und die mögliche Prophylaxe
- spezielle Vorschriften wie Tollwut-Antikörpertiterbestimmung, Maulkorbtragepflicht etc.
Eine umfassende Informationspalette steht Ihnen auf der Homepage des Bundesamtes für Veterinärwesen zur Verfügung: www.bvet.admin.ch
Tollwutimpfung
Hunde, Katzen und Frettchen, die ins Ausland mitgenommen werden, müssen gegen Tollwut geimpft sein. Je nach Impfstoffhersteller ist eine Tollwutimpfung bis zu drei Jahre gültig für Reisen in EU-Länder. Neu geimpfte Tiere dürfen erst 30 Tage nach erfolgter Impfung verreisen.
Kombinierte Standartimpfung
Die hierzulande jährlich durchgeführte kombinierte Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Zwingerhusten und Parvovirose ist für die Auslandreise ebenfalls zu empfehlen.
Parasiten
Eine Floh- und Zeckenprophylaxe ist sowohl bei uns in der Schweiz durchzuführen als auch vor der Auslandreise zu erneuern. Eine Wurmkur ist nach dem Auslandaufenthalt ratsam. Der parasitären Infektion mit Leishmanien (Leishmaniose), übertragen durch eine Mücke, kann mit dem Halsband SCALIBOR wirksam vorgebeugt werden. Spezielle Prophylaxen gegen Herzwurm und Babesiose etc. ist je nach Feriendestination ratsam.
Microchip
Hunde, Katzen und Frettchen müssen für den Grenzübertritt mit einem CHIP identifizierbar sein. Diesen Service bieten wir Ihnen an.
Heimtierausweis
Für Grenzübertritte mit Hunden, Katzen und Frettchen benötigen Sie den EU-kompatiblen Heimtierpass. Bringen Sie bitte den „alten“ Impfpass mit, damit wir alle nötigen Daten übertragen können.
Kosten: 35.00 sFr. (exklusiv Registrieren)
Toxoplasmose
Zoonose = Krankheitsübertragung auf den Menschen, die es zu beachten gilt bei der Katzenhaltung.
Die Toxoplasmose ist eine parasitäre Erkrankung der Katze. Durch den Kot scheidet die Katze Eier dieses Wurmes aus, die für den Menschen infektiös sind. Besonders schwangere Frauen müssen umfassend über allfällige Ansteckungsmöglichkeiten informiert werden, da eine Erstinfektion der Frau über den Katzenkot (Katzenkistchen) eine leicht- bis hochgradige Schädigung des Kindes im Mutterleib zur Folge haben kann. Dies kann bei sero-negativen Frauen erfolgen, deren Blut keine Antikörper gegen Toxoplasmen haben.
Ebenso besteht auch bei immunsupprimierten Menschen die Gefahr (z.B. HIV-Infizierten sowie bei Patienten, die aus medizinischen Gründen wie z.B. einer Organtransplantation Medikamente erhalten, die die Abwehr schwächen), dass eine Infektion mit Toxoplasmen lebensbedrohliche Ausmasse annehmen kann.
Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, die Katzen regelmässig, das heisst vierteljährlich, mit einem breitspektrum Entwurmungsmittel zu entwurmen.
Ursachen der Krankheit
Die Katze kann sich einerseits durch Aufnahme von Toxoplasmen, die sich im Fleisch diverser Tiere wie Rind, Schwein, Schaf, Pferd, Vögel, Maus, Ratte usw. eingenistet haben und andererseits durch Aufnahme von Toxoplasmen infizieren, die von einer anderen infizierten Katze ausgeschieden wurden. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Hauptansteckungsquellen für den Menschen rohes Fleisch diverser Tierarten und Toxoplasmen aus mit Katzenkot verschmutzter Umgebung sind.
Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas)
In unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft leiden unsere Haustiere viel öfter an Übergewicht als an einer Mangelernährung.
Probleme bei Übergewicht
- Erhöhtes Risiko an einer Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus zu erkranken
- Mangelnde Bewegungsfreude sowie erhöhte Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs (Sommerhitze)
- Ueberbelastung des Muskel- und Skelettsystems mit entsprechenden Folgeerkrankungen wie Arthrosen, Bäderzerrungen ( Kreuzband).
Ursachen und Risikofaktoren
- Überfütterung insbesondere bereits junger Tiere.
- Leckerbissen und ‘Snacks’ zwischendurch als regelmässige Belohnung.
- Zufüttern während Malzeiten speziell direkt vom Tisch.
- Kastrierte Tiere neigen dazu das Futter besser zu verwerten und mehr zu fressen.
- Bewegungsmangel.
- Vererbungs- und Rassenabhängigkeit (bei bestimmten Rassen besteht eine grössere Tendenz übergewichtig zu werden).
- Stoffwechselkrankheiten.
Massnahmen bei Übergewicht
- Abklären einer eventuellen Stoffwechselkrankheit.
- Festsetzung eines Idealgewichtes.
- Wahl eines Futters, das speziell für die Gewichtsreduktion entwickelt wurde.
- Genaues Abmessen der errechneten Futtermenge.
- Keine Zwischenmahlzeiten oder Essensreste.
- Steigerung der Körperaktivität.
- Regelmässiges Wägen.
- Nach Erreichen des Idealgewichtes, Wahl eines geeigneten Futters um einer erneuten Gewichtszunahme vorzubeugen (Jo-Jo-Effekt).
Tägliche Zahnpflege und regelmässige Kontrollen beim Zahnarzt sind für die meisten von uns Menschen selbstverständlich um ernsthaften Zahnproblemen vorzubeugen. Das gleiche gilt auch für unsere Tiere. Untersuchungen belegen, dass mehr als 80% aller Hunde und 70% aller Katzen Anzeichen einer Zahnfleischerkrankung aufweisen, bevor sie 5 Jahre alt sind.
Das Zahnpflegeprogramm für Ihr Haustier
Professionelle Untersuchung: Der Tierarzt, die
Tierärztin überprüft die Zahngesundheit Ihres Tieres und führt eventuell eine
gründliche Zahnreinigung mit Ultraschall und Polieren der Zähne unter
Sedation/Narkose durch.
Zahnpflege zu Hause: Die beste Zahnpflege besteht aus regelmässigem Zähneputzen
mit einer Zahnbürste und einer speziellen Zahnpasta für Hunde. Da ein seriöses
Zähneputzen nicht bei jedem Hund realistisch ist, kann auch geeignetes Trockenfutter eingesetzt werden. Dieses Trockenfutter weist speziell strukturierte Fasern auf, die dafür sorgen, dass der Zahn tief in das Pellet eindringt, bevor dieses zerbricht Kaustreifen oder Kauknochen regelmässig verabreicht verzögern die Neubildung von Zahnstein und massieren das Zahnfleisch.
Regelmässige Kontrolle: Bei der jährlichen Impfung und Kontrolle Ihres Tieres wird auch die Zahngesundheit.
Wenn die Muttermilch aus bleibt……
Ab und zu kommt es vor, dass die Mutter von Hunde- oder Katzenwelpen keine oder zu wenig Milch produziert. Folgende Gründe sind denkbar:
- Tod oder ernsthafte Erkrankung des Muttertieres
- Schlechter Mutterinstinkt und folglich vernachlässigen oder verlassen der Welpen
- Milchmangel unbekannter Ursache
- Brustdrüseninfektion, etc.
Die Welpen müssen während den ersten Stunden
Kolostralmilch von der Mutter erhalten, damit sie ein funktionierendes Immunsystem aufbauen können. Die Kolostralmilch ist die erste Milch, die das Muttertier um die Geburt produziert. Fällt diese Milchproduktion aus irgendwelchen Gründen aus, bekommen die Jungtiere zuwenig Abwehr- bzw. Schutzstoffe (Immunglobuline).
Diese müssen daher von aussen künstlich zugeführt werden.
Die einfachste Methode ist das Verfüttern von entsprechenden Fertigprodukten, die kommerziell in der Praxis erhältlich sind. Denkbar ist auch das Applizieren
von Antikörpern per Injektion.
Weiter kann versucht werden die Welpen einer anderen säugenden Mutter „runter zu schmuggeln“, da die Muttermilch über mehrere Tage Schutzstoffe enthält.
Mittleres Geburtsgewicht von Hunde- und Katzenwelpen
Katze 90- 110 Gramm
Kleine Hunderassen 100- 150 Gramm
Mittlere Hunderassen 200- 300 Gramm
Grosse Hunderassen 400- 600 Gramm
Riesenrassen bis & über 700 Gramm
Milch und Milchersatz
Die besten Erfolge erzielt man mit der speziell dafür entwickelten Ersatzmilch, die sie in Praxen beziehen können (KMR, Royal Canin Kitten/Puppy).
Katzenmilch: https://tierfutter-onlineshop.ch/feline-health-nut...
Hundemilch: https://tierfutter-onlineshop.ch/vet-care-nutritio...
Ungenügend ist die Verwendung von Kuhmilch, es kommt zu Verdauungsstörungen. Folgender Vergleich von Milchinhaltsstoffen zeigt dies deutlich:
Fett 3,5% (Kuhmilch) 9% (Hundemilch) 5% (Katzenmilch)
Eiweiss 3,3% (Kuhmilch) 8% (Hundemilch) 8% (Katzenmilch)
Laktose 3,5% (Kuhmilch) 4,7% (Hundemilch) 7% (Katzenmilch)
Trockenmasse 12% (Kuhmilch) 23% (Hundemilch) 19% (Katzenmilch)
Kalzium 0,12% (Kuhmilch) 0,28% (Hundemilch) 0,04% (Katzenmilch)
Phosphor 0,1% (Kuhmilch) 0,24% (Hundemilch) 0,07% (Katzenmilch)
Sollte kein Ersatzpräparat zur Hand sein, kann man folgende Rezeptur vorübergehend einsetzen:
70g Magermilch, 15g Magerquark, 8g mageres Rinds-Hackfleisch, 3g Eigelb, 3g pflanzliches Öl, 1g Traubenzucker, 1g Mineral- und Vitaminpulver mit 20%
Kalzium (alles pürieren und durch ein Sieb giessen, danach auf 37 °C erwärmen)
Notfallrezept: 90ml Kondensmilch, 90ml Wasser, 120ml Vollmilchjoghurt, 3 grosse oder 4 kleine Eigelb (alles pürieren und durch ein Sieb giessen, danach auf 37
°C erwärmen)
Zum Abfüllen wählt man am besten eine Saugflasche für Welpen. Die Öffnung/das Loch im Sauggummi sollte nur so gross sein, damit die Welpen noch aktiv saugen
müssen. Die Milch darf also nur tropfweise von der Flasche austreten.
Die Welpen müssen so gelagert sein, damit die Vorderbeine und der Kopf bei der Nahrungsaufnahme leicht erhöht sind.
Die Fütterung mit der Pipette birgt die Gefahr des Verschluckens mit einer drohenden Lungenentzündung und sollte deshalb vermieden werden.
Milchmenge/ Tag
1. Woche 10- 70ml (je nach Welpengrösse)
2. Woche 20-150ml
3. Woche 30-180ml
ab der 4. Woche kann bereits zerkleinertes Dosenfutter zusätzlich angeboten werden.
Fütterungsintervall
1.- 3.Tag alle 2 Stunden
3.-14.Tag alle 3 Stunden
14.-21.Tag alle 4 Stunden
Welpen, die mit dem Schoppen aufgezogen werden, nehmen in der Regel langsamer zu, haben aber ihr Geburtsgewicht nach ca. 14 Tagen ebenfalls verdoppelt.
Die leichte Massage des Bauches und der Analgegend nach der Fütterung löst einen Reflex für Kot – und Harnabsatz aus. Diese Massnahme ist sehr wichtig um allfälligen Verstopfungen und Harnstauungen vorzubeugen!
Umgebungstemperatur
Da Welpen während der ersten Wochen ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können, ist eine adäquate Umgebungstemperatur sehr wichtig.
1. Woche 30°C
2. Woche 28°C
3. Woche 26°C
4. Woche 24°C
Heizkissen eignen sich dafür besser als Wärmelampen, da die Jungtiere damit die Möglichkeit haben, wärmere Plätze zu suchen oder sie auch wieder zu verlassen.
Körpertemperatur von Welpen
1. Woche 33.5-36,5°C
2. Woche 36,5-37,0°C
3.Woche 37,0-37,5°C
4. Woche 37,5-38,5°C
Verhalten von Welpen
Ruhe ist für junge Welpen von Bedeutung. Während
den ersten Lebenswochen zeigen die Tiere wenig Aktivität, sondern fressen und schlafen vorwiegend. Sind die Jungtiere unruhig oder schreien gar, haben sie
Hunger oder sie frieren. Es ist wichtig, dass Welpen schon früh gute Erfahrungen machen. Dazu gehört die Sozialisierung und Prägung der Welpen.